Blut steht für das Leben. Es transportiert Nährstoffe und Sauerstoff und enthält für das Überleben unverzichtbare Zellen, die der Abwehr gegen Fremdkörper und der Blutgerinnung im Verletzungsfall dienen. Blut durchfließt unseren Körper von Kopf bis Fuß. Erkrankungen des Blutsystems betreffen deshalb den gesamten Organismus und sind nicht auf ein Organ beschränkt. Insbesondere bei bösartigen Erkrankungen des Blutes wie Blutkrebs (Leukämien), Lymphknotenkrebs (Lymphome), dem Multiplen Myelom (Plasmozytom), sowie den durch Reifungsstörungen der Blutbildung gekennzeichneten myelodysplastischen und myeloproliferativen Syndromen ist ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge und eine daraus resultierende hohe fachliche medizinische Kompetenz für eine erfolgreiche Behandlung unabdingbar.
In unserem Zentrum für Hämatologische Neoplasien haben sich unter der Federführung der Klinik für Hämatologie und Onkologie Fachabteilungen und Kooperationspartner zusammengeschlossen, um eine individuelle und optimale Versorgung nach neuestem Wissenstand zu ermöglichen.
Liebe Patientin, lieber Patient,
bösartige Erkrankungen des Blutsystems sind meist mit Sorgen und Ungewissheit verbunden. Deshalb bieten wir Ihnen und Ihren Angehörigen während des stationären Aufenthaltes neben der medizinischen Behandlung psychoonkologische und seelsorgerische Unterstützung an. Auch unser Sozialdienst steht Ihnen gern beratend zur Seite.
Sie können sicher sein, dass Sie bei uns in den besten Händen sind. Sie werden bei uns umfassend betreut und über alle Schritte informiert.
Unser Ziel ist es, Ihnen eine individuelle und optimale Versorgung nach neuestem Wissensstand zu ermöglichen:
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Behandlung
Die Behandlung von bösartigen Erkrankungen des Blutsystems ist wegen der Unterschiedlichkeit der mögliche Erkrankungen immer erst möglich nach einer sorgfältigen Stellung der Diagnose. Der Schlüssel zur richtigen Diagnose liegt sehr häufig im Knochenmark, so dass in aller Regel vor der Behandlung - wann immer möglich ambulant - eine umfangreiche Blut- und meist auch Knochenmarkdiagnostik erforderlich ist. Auf den Ergebnissen der Diagnostik aufbauend wird Ihr individueller Therapieplan entwickelt. Nicht selten sind an der Therapie neben der Klinik für Hämatologie und Onkologie weitere Kliniken beteiligt. In diesem Fall wird der Therapieplan in einer Konferenz gemeinsam mit den anderen Fachabteilungen festgelegt. In einem dann zwischen Ihnen und einem erfahrenen Facharzt geführten Gespräch werden der Therapieplan und auch mögliche Alternativen besprochen und es wird festgelegt ob, falls eine Behandlung notwendig ist, diese ambulant, teilstationär oder stationär durchgeführt werden soll. Falls im Rahmen der Behandlung Ihrer Erkrankung eine Stammzell-Transplantation erforderlich wird, erfolgt diese in Kooperation mit einer Universitätsklinik. Ansonsten stehen Ihnen im Zentrum für Hämatologische Neoplasien des Brüderkrankenhauses sämtliche Behandlungsverfahren zur Verfügung.
Patientenorientierung
Qualitätssicherung
Patienteninformation des Zentrums für hämatologische Neoplasien zum Download
Hinweis zur Covid-19 Impfung für Krebspatienten:
Informationen für Krebspatienten zur Covid-19-Impfung
Zum jetzigen Zeitpunkt (09.01.2021) wird von der Klinik für Hämatologie und Onkologie des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) die Impfung gegen Covid-19 für Patienten mit einer Krebserkrankung klar empfohlen.
Die am 21.12.2020 respektive am 06.01.2021 für die EU zugelassenen Impfstoffe von BioNTech/Pfizer (Comirnaty®) und Moderna basieren auf einer neuen Technologie (RNA-Impfstoffe). Sie reduzieren das Risiko an Covid-19 zu erkranken um ca. 95%. Die Verträglichkeit der jetzt zugelassenen Impfstoffe ist gut und vergleichbar mit der anderer seit langem durchgeführter Impfungen. Bei vielen Patienten treten Schmerzen an der Injektionsstelle auf. Im Laufe der nächsten 24-48 Stunden kann es zu einer in der Regel nur kurz anhaltenden Impfreaktion in Form von Müdigkeit (Fatigue), Kopfschmerzen und seltener auch Fieber kommen. Über mögliche Langzeitnebenwirkungen ist wegen der noch sehr kurzen Nachbeobachtungszeit bisher nichts bekannt. Unklar ist auch wie lange der Impfschutz anhält.
Da der Impfschutz nicht hundertprozentig ist und vielleicht bei Krebspatienten sogar weiter abgeschwächt sein könnte, ist es unbedingt erforderlich, dass die empfohlenen Schutzmaßnahmen weiterhin beachtet werden.
Besonders wichtig ist die Impfung für folgende Patientengruppen:
Eine offene Frage ist, ob Patienten mit einem geschwächten Immunsystem schlechter auf die Impfung ansprechen. Hier könnten vor allem Patienten unter einer Therapie mit Anti-CD20-Antikörpern (z.B. Rituximab, Obinutuzumab) und Patienten nach einer Stammzelltransplantation betroffen sein. Möglicherweise kann es deshalb in diesen besonderen Situationen sinnvoll sein, mit der Impfung 3-6 Monate nach der letzten Antikörpergabe bzw. nach der Stammzelltransplantation zu warten. Es muss betont werden, dass diese Empfehlung auf der Annahme beruht, dass kein oder nur ein abgeschwächter Schutz aufgebaut wird. Hinweise für schädliche Auswirkungen einer Covid-19-Impfung in diesen Situationen haben sich nicht ergeben. In jedem Fall ist der beste Zeitpunkt für die Impfung mit Ihrem behandelnden Hämatologen/Onkologen abzustimmen.
Nach aktueller Rechtverordnung hat die gesamte Gruppe der Krebspatienten eine erhöhte Priorität (Gruppe 3) beim Zugang zur Schutzimpfung. Nach aktualisierter Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO) vom 08.01.2021 sind Einzelfallentscheidungen für eine höhere Priorisierung bei seltenen, schweren Vorerkrankungen aber prinzipiell möglich. Wie hier die genaue Umsetzung sein wird bleibt abzuwarten. Grundsätzlich ist nach derzeitigen Berechnungen davon auszugehen, dass ab Sommer 2021 jedem Impfwilligen eine Impfzusage gemacht werden kann.
Weitere Informationen zur Schutzimpfung gegen Covid-19 finden Sie hier:
https://www.mags.nrw/coronavirus-impfablauf
https://www.zusammengegencorona.de/
https://www.pei.de/DE/home/home-node.html
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
Dr. med. T. Gaska, 10.01.2021
Praxis für Hämatologie und Onkologie im MVZ im MediCo
Institut für Pathologie in Paderborn
Ansprechpartner des Zentrums: Prof. Dr. med. Horst Bürger
Husener Straße 46a, 33098 Paderborn
Telefon: 05251 870050
Telefax: 05251 8700529
Diagnostik
Interdisziplinäre Konferenz
Bei interdisziplinärer Behandlung Entscheidung über die weiteren Schritte und Erstellung des Therapieplanes gemeinsam mit allen beteiligten Spezialisten. Ansonsten erfolgt die Festlegung des Therapieplanes durch zwei erfahrene Fachärzte für Hämatologie und Onkologie
Systemtherapie und Strahlentherapie
Abhängig von der Art und der Ausbreitung der Erkrankung erfolgt die Erkrankung entweder medikamentös oder zusätzlich mit Strahlentherapie. Eine Operation ist bei den bösartigen Erkrankungen des Blutes außer zur Gewinnung einer Gewebeprobe oder der Implantation eines venösen Zuganges fast nie sinnvoll. Bei der Systemtherapie kommen je nach Erkrankung klassische Chemotherapien, zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien zum Einsatz. Mehr und mehr Erkrankungen sind inzwischen ganz ohne Chemotherapie zu behandeln. Trotzdem hat die klassische Chemotherapie bei manchen Erkrankungen auch heute noch einen hohen Stellenwert.
Klinische Studien
Wir beteiligen uns als spezialisiertes Zentrum intensiv am medizinischen Fortschritt. Sollte es möglich sein, Sie in eine klinische Studie, mit dem Ziel die Therapie bei der bei Ihnen vorliegenden Erkrankung zu verbessern, einzuschließen, werden wir dies ausführlich mit Ihnen besprechen. Die Teilnahme an einer klinischen Studie ist natürlich immer absolut freiwillig.
Nachsorge
Uhrzeit | Veranstaltung | Ort |
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Jeden Dienstag um 14:30 Uhr | Konferenz für Hämatologische Neoplasien | Demoraum der Klinik für Radiologie (EG) |
Jeden Dienstag um 16:15 Uhr | Interdisziplinäre Onkologische Konferenz | Demoraum der Klinik für Radiologie (EG) |
Zu unseren Fortbildungen und Konferenzen